Die letzten Stunden von Durban (2): “Mic Check, Mic Check”
Reden werden bei den UN “Interventionen” genannt, heute morgen, am Ende der Statements der Minister im High Level Segment gab Anjali Appadurai eine Rede im Namen der Jugend (YOUNGO). Anjali ist Studentin am College of the Atlantic in den USA, einem der zentren der Jugenbewegung. Direkt nach der Rede vollführten die internationalen Jugendaktivisten ein von “Occupy Wall St” bekanntes Human Microphone:
“Ich spreche für mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Welt.
Wir sind die stumme Mehrheit. Ihr habt uns einen Stuhl im Raum gegeben, aber unsere Interesse werden am Tisch nicht verhandelt.
Was braucht man, um in diesem Spiel mitspielen zu können? Lobbyisten? Einfluss von Unternehmen? Geld?
Ich verhandelt schon mein ganzes Leben. In der Zeit habt Ihr Eure Erklärung nicht eingehalten, Ihr habt Ziele verpasst und Versprechen gebrochen.
Aber all das habt ihr schon oft gehört.
Wir sind in Afrika, der Heimat von Gemeinschaften an der Front des Klimawandels. Die ärmsten Länder brauchen JETZT Geld für Anpassung. Das Horn von Afrika und in der Nähe in KwaMashu hätten es gestern gebraucht.
Während 2012 anbricht, ist der Green Climate Fund leer.
Die Internationale Energie Organisation IEA sagt, dass wir noch fünf Jahre haben, bevor das Fenster um unaufhaltsamen Klimawandel aufzuhalten, zu ist.
Die Wissenschaft sagt uns, wir haben noch 5 Jahre MAXIMAL. Ihr sagt: Gebt uns 10.
Der größte Verrat der Verantwortung Eurer Generation für unsere ist, dass ihr das EHRGEIZIG nennt.
Wo ist der Mut in diesem Saal? Jetzt ist nicht die Zeit für kleine Schritte. Auf lange Sicht wird man diesen Moment als den entscheidenden einer Ära sehen, in der kleinlicher Eigennutz über Wissenschaft, Vernunft und Mitgefühl triumphierte.
In diesem Saal gibt es echten Ehrgeiz. Aber er wird als radikal abgetan, man hält ihn für “nicht politisch realistisch”.
Langfristig zu denken ist nicht radikal. Es ist radikal das Klima des Planet komplett zu verändern, die Zukunft meiner Generation zu verraten und Millionen Menschen zum Tod zu verurteilen – durch Klimawandel.
Es ist radikal, aufzugeben, dass wir den Wandel schaffen können.
Steht mit Afrika.
2011 war das Jahr, in dem die stille Mehrheit ihre Stimme fand, das Jahr als die untersten die ganz oben bewegten, 2011 war das Jahrheit in dem aus Radikalität Realität wurde.
Gemeinsame aber unterschiedliche und historische Verantwortung stehen hier NICHT zur Debatte. Respektiert die grundlegenden Prinzipien der Konvention. Respektiert die ganzheitlichen Werte der Menschheit. Respektiert die Zukunft Euer Nachkommen.
Mandela sagte “es sieht immer unmöglich aus, bis es geschafft ist.”
Ehrenwerte Delegierte und Regierung der entwickelten Welt – große Emissionssenkungen jetzt.
Get it done.”
Danach gab es lauten Applaus aus dem Publikum, Abigail trat vom Podium ab. Während die Delegierten sich setzten, blieben die Jugendaktivisten stehen. Anjali schrie “Mic Check”. Etwa 50 Jugendliche antworteten: “Mic Check”
Gerechtigkeit jetzt. Gerechtigkeit jetzt.
Ihr habt keine Entschuldigungen mehr. Ihr habt keine Entschuldigungen mehr.
Wir haben keine Zeit mehr. Wir haben keine Zeit mehr.
Get it done. Get it done.
Get it done. Get it done.
Get it done! Get it done!
Der Vorsitzende dankte, als der Applaus verebbt war. Und fügte hinzu: “Als ein persönliches Wort: Ich frage mich, warum wir die Hälfte der Weltbevölkerung ganz am Ende und nicht am Anfang sprechen lassen.”