Wir sind jung und brauchen die Welt

News von der Klimabewegung

Elinor Ostrom, 1933 – 2012

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Elinor Ostrom, die erste Frau, die den Nobelpreis für Wirtschaft erhielt, ist gestern mit 78 Jahren gestorben. In ihrem letzen Text schrieb sie ihre Hoffnung und Erwartungen für den Rio+20-Gipfel auf – warum Umweltschützer nicht auf ein einziges weltweites Abkommen setzen sollten, sondern auf viele kleine:

Stillstand in Rio wäre eine Katastrophe, aber ein einziges internationales Abkommen wäre ein schwerer Fehler. Wir können uns nicht auf einzelne weltweite Politikanstrengungen verlassen, um das Problem zu lösen, wie wir unsere gemeinsamen Ressourcen managen: die Ozeane, die Atmosphäre, Wälder, Flüsse und den Artenreichtum, die die richtigen Bedingungen schaffen, damit das Leben, inklusive sieben Milliarden Menschen,floriert.

Wir mussten noch nie mit Problemen in der Größe fertig werden, wie heute in unserer weltweit verbundenen Gesellschaft. Niemand weiß sicher, was funktionieren wird, deswegen ist es wichtig, ein System zu bauen, das sich entwickeln kann und schnell adaptieren.

Jahrzehnte von Forschung zeigen das eine Vielzahl von Abkommen und politischen Initiativen von Städten, Regionen, Nationen und internationalen Abkommen mit höherer Wahrscheinlichkeit funktionieren, als einzelne breite Verträge. Solch eine evolutionäre Herangehensweise  bietet essentielle Sicherheit wenn eine oder mehrere Strategien scheitern.

Ostroms ganzer Text ist hier. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Klarheit, mit der Ostrom einerseits die Anstrengungen der Umweltaktivisten auf ein wissenschaftliches Fundament stellt und andererseits mit der naiven Hoffnung auf ein einziges Umweltabkommen, das die Probleme der Welt löst, aufräumt. Dabei lässt sie auch genug Raum für das Streben nach materieller Sicherheit, das hinter vielen ökologischen Konflikten steht, egal ob in Europa oder woanders.

Die Meldung der Klimaretter

Im Juni 2010 habe ich Elinor Ostrom in Schweden interviewt, sie sprach damals von “Ja wir müssen” statt “Yes we can” und erzählte von ihrer Arbeit als Aktivistin in Bloomington, Indiana, die für mehr Fahrradwege kämpfte und Bäume pflanzte. Das ganze Interview bei den Klimarettern

Written by admin

June 13th, 2012 at 8:03 am

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