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News von der Klimabewegung

München entscheidet: Koa Dritte

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München ist das Stuttgart 21 des Klimawandels: Die Stadt, die ein 1,2 Milliarden Euro Großprojekt stoppt – weil es nicht zu Klimaschutz, Naturschutz im Erdinger Moos und zu einer Stadt passt, die sich mehr um steigende Mieten sorgt als um das Rattenrennen unter dem Titel “Wettbewerbsfähigkeit”. Heute haben die Münchener im Bürgerentscheid abgestimmt und mit 55 Prozent die dritte Startbahn des Flughafen München abgelehnt. Das ist keine kleine Sensation und zeigt, dass den Bürgern längst klar, dass Klimaschutz an der eigenen Haustür beginnt.

Mit einem Millionenbudget war die PR-Agentur der Startbahn-Unterstützer ausgestattet, die Gegner hatten rund 70.000 Euro und viele Ehrenamtliche.Eins ist klar, die Aktionen von “Plane Stupid Germany” dürften zu dem Erfolg beigetragen haben. Schwer vorzustellen, dass dies die letzte Aktion bleiben dürfte – schließlich hat der Protest gegen Fluglärm in Berlin und Frankfurt gerade erst begonnen.

Das Ergebnis

54,7 Prozent gegen den Ausbau, 45,7 dafür, 32,8 Prozent Wahlbeteiligung, eine normale Größenordnung bei einem Bürgerentscheid

Links:

Süddeutsche: ” Unerwartet deutliches Votum gegen den Flughafenausbau” und

Spiegel Online zitiert den Oberbürgermeister:

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) gratulierte den Startbahngegnern, die mit ihren Protesten gegen das Projekt einen großen Teil der Münchner Bevölkerung angesprochen hätten. “Es ist für die Ausbaufreunde bei Stadt, Land und Bund ein Rückschlag, daran gibt es nichts zu deuteln”, sagte Ude. Er kündigte an, das eindeutige Ergebnis “ohne Wenn und Aber zu akzeptieren”.

Im Liveblog der Süddeutschen kann man den Wahltag nachlesen

Kommentar der SZ gibt eine ganz gute Idee, warum sowohl CSU als auch SPD-Anhänger mit dem Startbahnprojekt nicht glücklich sind – anders als ihre Parteivorsitzenden.

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June 17th, 2012 at 11:46 pm

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Mal eben die Welt retten – ist das nicht der Gipfel?

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Nächste Woche findet in Rio der große UN-Umweltgipfel statt, 20 Jahre nach dem legendären Earth Summit 1992 in Rio de Janeiro. Heute abend um 20.15 Uhr diskutiere ich mit dem Staatssekretär im Entwicklungshilfeministerium, Hans-Jürgen, Beerfeltz, (FDP), und Bärbel Höhn, der stellvertrenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, bei ZDF Login:

Klima? Find ich gut. Finden auch alle, die nach Rio reisen. Rio+20 heißt das diplomatische Mega-Event – 20 Jahre, in denen nichts passiert ist. Zumindest nichts, was die Welt retten könnte. Warnen jedenfalls renommierte Wissenschaftler. Die Erde wird uns um die Ohren fliegen. Gefragt sind Weltenretter von Format. Doch selbst unsere Klimakanzlerin Merkel winkt ab. Warum hinfahren, wenn doch nichts erreicht wird? Ist der Traum von der Green Economy schon vorbei? Oder können wir uns doch noch selbst retten?

Fragen vorher und während der Sendung per Twitter mit dem Hashtag #ZDFlogin oder auf Facebook.

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June 13th, 2012 at 9:01 am

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Elinor Ostrom, 1933 – 2012

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Elinor Ostrom, die erste Frau, die den Nobelpreis für Wirtschaft erhielt, ist gestern mit 78 Jahren gestorben. In ihrem letzen Text schrieb sie ihre Hoffnung und Erwartungen für den Rio+20-Gipfel auf – warum Umweltschützer nicht auf ein einziges weltweites Abkommen setzen sollten, sondern auf viele kleine:

Stillstand in Rio wäre eine Katastrophe, aber ein einziges internationales Abkommen wäre ein schwerer Fehler. Wir können uns nicht auf einzelne weltweite Politikanstrengungen verlassen, um das Problem zu lösen, wie wir unsere gemeinsamen Ressourcen managen: die Ozeane, die Atmosphäre, Wälder, Flüsse und den Artenreichtum, die die richtigen Bedingungen schaffen, damit das Leben, inklusive sieben Milliarden Menschen,floriert.

Wir mussten noch nie mit Problemen in der Größe fertig werden, wie heute in unserer weltweit verbundenen Gesellschaft. Niemand weiß sicher, was funktionieren wird, deswegen ist es wichtig, ein System zu bauen, das sich entwickeln kann und schnell adaptieren.

Jahrzehnte von Forschung zeigen das eine Vielzahl von Abkommen und politischen Initiativen von Städten, Regionen, Nationen und internationalen Abkommen mit höherer Wahrscheinlichkeit funktionieren, als einzelne breite Verträge. Solch eine evolutionäre Herangehensweise  bietet essentielle Sicherheit wenn eine oder mehrere Strategien scheitern.

Ostroms ganzer Text ist hier. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Klarheit, mit der Ostrom einerseits die Anstrengungen der Umweltaktivisten auf ein wissenschaftliches Fundament stellt und andererseits mit der naiven Hoffnung auf ein einziges Umweltabkommen, das die Probleme der Welt löst, aufräumt. Dabei lässt sie auch genug Raum für das Streben nach materieller Sicherheit, das hinter vielen ökologischen Konflikten steht, egal ob in Europa oder woanders.

Die Meldung der Klimaretter

Im Juni 2010 habe ich Elinor Ostrom in Schweden interviewt, sie sprach damals von “Ja wir müssen” statt “Yes we can” und erzählte von ihrer Arbeit als Aktivistin in Bloomington, Indiana, die für mehr Fahrradwege kämpfte und Bäume pflanzte. Das ganze Interview bei den Klimarettern

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June 13th, 2012 at 8:03 am

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Plane Stupid, jetzt auch in Deutschland

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Plane Stupid sind in Großbritannien legendär, die Aktivistengruppe ist auf das Dach des Parlaments in London geklettert, hat diverse Landebahnen blockiert und war mit ihrem humorvollen gewaltfreien zivilen Ungehorsam entscheidend, dass nicht nur die dritte Landebahn in Heathrow verhindert wurde, sondern auch generell keine weitere Expansion von Flughäfen auf der Insel geplant wird.

Seit Mittwoch existieren Plane Stupid auch in Deutschland, in München haben sie ihren ersten “Banner-Drop” vollzogen – vom Turm des Münchner Rathauses, zur vollen Stunde. Als ich im März zur Lesung in München war, waren die britischen Aktivisten Tamsin Omond, Dan Glass und John Stewart ebenfalls dort und gaben ihre Erfahrungen weiter. Die Münchner und Attachinger um Florian Sperk haben aufmerksam zugehört und ihren eigenen, bayrischen Protest-Stil gefunden – wie man an dem Banner “Koa Dritte” sieht, das die “Koa Neuer”-Banner der Bayern-Ultras zitiert.

Meine Prognose: Der Kampf gegen die dritte Landebahn in München wird das Stuttgart 21 des Klimawandels. – also genau der Konflikt, der den Protest auf die bundesweite Bühne hebt. Schließlich ist nicht nur das Land Bayern sondern auch der Bund an dem Milliarden-Projekt beteiligt. Man kann lange darüber diskutieren, wie Klimaschutz geht und wie Postwachstumspolitik aussieht – also eine Politik, die nicht mehr auf ewiges Wirtschaftswachstum setzt. Aber eigentlich hat beides in diesem Fall eine sehr einfache Antwort: Die dritte Landebahn nicht bauen. Die bisherigen zwei Bahnen sind längst nicht ausgelastet, die Wachstumsprognosen des Flughafens nicht erfüllt, wenn es ein schönes Beispiel für den “Fetisch Wachstum” und fragwürdige Großprojekte gibt, dann die dritte Landebahn.

Links:

Die Webseite von Dritte Startbahn stoppen

Die Berichte der

Süddeutschen

AZ
Der TZ
Der Welt

Bericht vom Austausch der deutschen und britischen Aktivisten

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June 1st, 2012 at 8:52 am

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Die Punkte verbinden: Extremes Wetter und der Klimawandel

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Dürren, Überschwemmungen, Stürme und Starkregen gibt es seit einem Jahrzehnt immer häufiger auf der Erde. Obwohl es schwierig ist, einzelne Hitzewellen oder Regenfälle auf den Klimawandel zurückzuführen, erscheinen gerade Studien, die diesen Zusammenhang erklären. Heute veröffentlicht der IPCC einen besonderen Bericht dazu den “Special Report on Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation (SREX)”.

Schon letzte Woche schrieb Spiegel Online über die gerade in Nature erschienene Studie der Potsdamer Forscher Dim Coumou und Stefan Rahmstorf “Extremwetter trägt Handschrift der Menschen”. Weiter stand dort:

Es gebe inzwischen “starke Indizien” dafür, dass der menschliche Einfluss auf das Klima eine Rolle bei Wetterereignissen des vergangenen Jahrzehnts gespielt habe. Das gelte insbesondere bei starken Regenfällen und Hitzewellen, schreiben die Forscher im Fachblatt “Nature Climate Change”. Bei Stürmen sei der Zusammenhang dagegen weniger klar.

(Hier der Guardian zur gleichen Studie)

Warum ist das für die globale Klimabewegung wichtig? Weil die Stürme, Dürren und Hitzewellen genau die Ereignisse sind, die den Klimawandel heute schon spürbar machen. Und das auch für diejenigen verständlich machen, die Klimawandel für eine Bedrohung halten, die in ferner Zukunft unsere Enkel betrifft. Pustekuchen, der Klimawandel ist schon längst hier, er tötet Menschen und zerstört Landstriche.

Und weil die Strategen von 350.org ihren nächsten weltweiten Aktionstag dazu planen. Am 5. Mai werden Aktivisten weltweit die Punkte zwischen Extremwetter, dem Klimawandel und unseren fossilen Industrien verbinden. Sie werden dazu rund um die Welt Punkte hochhalten, schreibt Bill McKibben:

But because the globe is so big, it’s hard for most people to see that it’s all connected. That’s why, on May 5, all over the earth, we will Connect the Dots.
In places from drought-stricken Mongolia to flood-stricken Thailand, from fire-ravaged Australia to Himalayan communities threatened by glacial melt, we will hold rallies reminding everyone what has happened in our neighborhoods.

Die Ankündigung kommt nur 6 Wochen vorher, ein kurzer Vorlauf – man kann gespannt sein, wie gut das klappt. Auf den ersten weltweiten Aktionstag haben Jeremy, Will, Diana und die anderen von 350.org gut zwei Jahre hingearbeitet. Aber der war 2009, es scheint, als ob sie ihrem globalen Netzwerk von geübten Organisatoren jetzt mehr zutrauen.

PS: Hier ist noch die sehr sehenswerte Infografik von 350.org zum Thema.

Written by Daniel

March 28th, 2012 at 9:19 am

Neu hier? Mehr von den Klimakämpfern? Newsletter!

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Die Kämpfe und Erfolge der jungen Klimaaktivisten überstürzen sich: Sie haben mit einem kleinen Elefanten eine Klima-Steuer in Australien erstritten, die gigantische Pipeline KeystoneXL in den USA aufgehalten und mischen bei den Occupy-Protesten mit. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie es mit der internationalen Jugendbewegung weitergeht. Einfach den Newsletter abonnieren:

Email-Adresse:

Written by Daniel

January 16th, 2012 at 12:16 am

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Getting it done? Is the youth ready for forcing change?

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The paradox of the international youth climate movement: Youth are great at emotionately demanding change. But are they also great at forcing the change they know is necessary?

My answer is clear. The burden is on youth: the movement has to win, before it will be taken seriously. These need to be high-profile, high-visibility wins, as the KeystoneXL-decision, the carbon tax in Australia or the death of the third runway in Heathrow.

This movement really needs to very actively grab power und apply much more pressure than it has done so far. More in the way Abigail, Anjali, the Mic Check and lots of other actions did this week: This really changed the media atmosphere We are seeing a slow tide change: occupy wall street, the arabian spring, keystone xl, the interventions at COP add up. Powerful people are starting to see youth as a a force they have to take into account. but youth will have to be creative and smart in keeping this pressure up…  (Thank you Neva and Sam who contributed to these thoughts on skype during the final hours of COP17!)

The UNFCCC process is great for getting attention and youth have learned to navigate skilfully within its contraints. christiana figueres has been practically begging to bring the youth passion and fire into the halls and plenary. it’s not good enough to just talk about it: No longer shouting on the outside but bringing a constructive, challenging voice into the inside.

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Written by admin

December 11th, 2011 at 3:23 pm

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Die letzten Tage von Durban (8): Christiana hat das letzte Wort

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Ein Tweet reicht der Chefin des Klimasekretariats:

Christiana Figueres Listen up!We have Kyoto CP2, path toward future with legal force for all, Green Climate Fund full implementation of Cancun package!

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December 11th, 2011 at 5:00 am

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Die letzten Tage von Durban (7): Bilder der Macht

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December 11th, 2011 at 4:00 am

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Die letzten Tage von Durban (6): “Get it done” goes viral

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December 11th, 2011 at 1:09 am

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